Elektromobilität

Seit 1998 mach ich nun die Straßen unsicher. Seitdem habe ich vier Autos mein eigen nennen dürfen. VW Polo, Opel Corsa, VW Polo und nun eine Renault ZOE.

Wie kam ich auf die Idee elektrisch zu fahren?

Seit dem ein Astrofreund von mir mich in seinem ersten E-Auto (C-Zero) mit nahm war es um mich geschehen. So schaut ich mir in den Jahren 2010 bis 2016 einige E-Autos an. Da ich aber immer der Meinung war und immer noch bin: Ein Auto fährt man so lange bis einem unter dem Arxxx zusammen fällt. Die Entwicklung ging langsam voran, so dass zum Zeitpunkt eines Fahrzeugswechsels kein passendes Auto zur Verfügung stand. Nachdem mich mein Auto Nr.3, ein VW Polo mit Autogasanlage, nach einem irreparablen Fehler in der Autogasanlage verlassen musste entschied ich mich Ende 2016 eine Renault ZOE zu kaufen.

Ich entschied mich für einen Vorführwagen den ich vom Autohaus Zotz  für eine Woche Probefahren durfte. Trotz der der nicht vorhandenen Ladestation schreckte mich die durchaus vorhandenen Einschränkungen nicht ab. Bis zu 175 Km Reichweite im Sommer und 120 Km im Winter sind erstmal gewöhnungsbedürftig aber in 98% meiner fahrten nie ein Thema.

Ich machte in den ersten beiden Jahren viele Fahrten , wie  nach Stuttgart oder Wetzlar.  Für mich waren diese Fahrten eine spannende Erfahrung aber für 99% der Menschen sicher eine Zumutung. Vor allem wenn man immer noch so Denkt: Schneller Höher Weiter. In beiden Jahren kam ich auf fast 30.000km Fahrleistung. Also für mich und meine persönliches Mobilitätsverhalten kein „großes“ Problem.

2019 im Mai konnte ich eine der letzten Upgrade 40 kwh Batterien die Renault an bot, ergattern. Nach dem ich mehrere Monate gewartet hatte und wir schon einen Bodenseeurlaub gebucht hatten wollte Just in der Woche Renault die Batterie verbauen. Nach langem hin und her konnten wir das ganze um eine Woche vorverlegen. (Amtschimmel lässt grüßen). So konnten wir mit der neuen Batterie nonstop die 300km an den Bodensee fahren. Man hatte nun das gefühl ein anderes Auto zufahren und das es nun für 90% der Menschen als Alltagstaugliches Auto gelten dürfte.

Mehr Reichweite braucht man in der Regel nicht. Da ich schon immer Typ war, wenn ich auf der Autobahn unterwegs war so nach 1,5-2h immer eine Pause einlegen zu müssen. Kann ich für mich persönlich behaupten das es langstrecken tauglich ist.

So schön wie die Teslas sein mögen, soweit sie auch kommen die wenigsten brauchen ein Auto das 500-1000km am Stück fahren kann. Obwohl das immer wieder als Argument gegen E-Autos angeführt wird. Wenn die das nicht können kaufe ich auch keines… hört man zu oft. Das mag auf den einen oder anderen sicherlich zutreffen (Vertreter usw.) aber für den großteil der Menschen reichen 200km (Winter) und 300km Sommerreichweite aus. Es gibt andere kritsche Argumente die dagegensprechen aber bei den aktuellen Modellen sicher nicht die Reichweite.

In Haushalten mit zwei Autos ist immer eines als E-Auto einsetzbar. Der Pempasbomber als Familienvan kann ja durch aus als Diesel oder Benziner in der Garage stehen. Hier gibt es keine „alternativen“ aus dem E-Autosegment. Das kleine Alltagsauto als E-Mobil dazu wäre die aktuell Sinnvollste kombi.

Als Fazit kann ich ziehen:

Während andere noch darüber diskutieren warum es nicht geht bin ich einfach gefahren. Nur durch diese Erfahrung der Early Adapter    ( dazu gehöre ich eigentlich nicht mal) konnte die Entwicklung weiter gehen.

Hier eine Auflistung der Pro/Kontras die mir in den vier Jahren gekommen sind. Vielleicht helfen die ja auch einem in der Entscheidung Pro oder Kontra E-Mobil Anschaffung. Das allerwichtigste: Man darf es nicht dogmatisch sehen.

Pro:

  • Angenehmes, leises Fahren.
  • Lokal Emissions frei
  • mit jedem weiterem grünen Kwh im deutschen Stromnetz wird die CO2 bilanz besser (versuch das mal als Verbrenner)
  • Ich persönlich fahre jetzt viel vorausschauender, auch bin ich wie man auf boarisch sagt „gmaidlicher“ unterwegs.
  • Den eigenen PV Strom als Treibstoff zu benutzen
  • Bei hoher Km Leistung pro Jahr (100km am Tag) wird bei einer nicht überdimensionierten Batterie der CO2 Rucksack (siehe Kontra) schell amortisiert
  • Keine Umweltschmutzung durch die Ölgewinnung, Transport
  • Man fährt immer mit vollem „Tank“ aus der Garage.
  • Neue Akkus brauchen weniger Ressourcen (Kobalt usw.) als die Generation davor
  • Secondlife der Akkus möglich nachdem sie in einem Auto nicht mehr nutzbar sind

 

Kontra:

  • Mein größter Kontrapunkt: Wie kann es sein das an einer öffentlichen E-Ladesäule kein Preisaushang verpflichtend ist? Wenn die Preise nicht an der Ladesäule ersichtlich sind darf das Laden nur Kostenlos sein.Es bedarf keiner APP oder sonstigem. Oder habt ihr schon mal eine Zapfsäule bei einer Tankstelle ohne Liter Preis gesehen. Manchmal ist es echt eine Ladelotterie. Hier muss der Gesetzgeber einschreiten.
  • Wer meint er müsse mit dem E-Auto genau so fahren wie mit einem Diesel/Benziner sollte lieber dabei bleiben
  • Aktuell immer noch zu hohe CO2 Emmission wenn man den Deutschen Strommix zugrunde liegt.
  • Bei der Erzeugung der Rohstoffe der Batterie hoher Energieaufwand
  • Umweltschäden bei der Lithium und Kobalt Gewinnung
  • Kinderarbeit bei der Kobalt Gewinnung sind möglich/wahrscheinlich
  • Eine Garage ist aktuell ein sehr großer Vorteil wenn man darin  laden kann, das hat aber nicht jeder.
  • Ungeklärtes Recycling

Ich werde immer wieder die Seite und vor allem die Pro und Kontras aktualisieren.

Und zu guter letzt gilt natürlich der Grundsatz:

Den Kilometer den man nicht fährt ist immer noch der beste Kilometer. Das Auto das man nicht braucht ist immer noch das beste Auto.